O-Töne

…aus unserer Mitarbeiter*innen Befragung…

Was könnte die TU Dresden Ihrer Meinung nach noch für die beruflichen Perspektiven der akademischen Mitarbeiter*innen tun?

„Als erstes müsste die Erkenntnis reifen, dass ein Hochschullehrer allein mit ein paar aus Drittmitteln bezahlten und ständig wechselnden Doktoranden […] keinen Hochschulbetrieb aufrecht erhalten und keine Kontinuität in der Lehre sichern kann. […]“

„Nach 16 Jahren befristeten Arbeitsverhältnissen, dem Einwerben von mehreren Millionen Forschungsmitteln sollte ein unbefristeter Arbeitsvertrag mit der Möglichkeit zum Aufbau einer kleinen Forschungseinheit stehen. Eine geplante Nichtverlängerung ist Demotivation und schwer vereinbar mit dem Aufbau langfristiger Forschungskompetenzen.“

Wie zufrieden sind Sie im Allgemeinen mit den Arbeitsbedingungen an der TU Dresden?

„Die Identifikation mit Aufgabe und Arbeitsgruppe ist sehr hoch, mit der Uni gering.“

„[…] Niemand wird sich für eine akademische Laufbahn entscheiden, weil dies ein zweckrationaler Weg ist, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wir alle wussten, als wir angefangen haben, dass es schwer wird, aber kaum einer wird vermutet haben, dass es so unmöglich ist, sich in diesem Bereich eine planbare berufliche Existenz aufzubauen. Für all dies trägt die TU Dresden aber nur sehr bedingt Verantwortung, da die Politik offensichtlich gewillt ist, die Universitäten weitgehend abzuwickeln. […]“

Anekdoten

„[…] Das letzte Mal, dass ich mit meinem Vorgesetzten Kontakt hatte, ist zum Zeitpunkt der Befragung ein Jahr her.“

„Ich habe seit 1995 fast die gesamte Lehre (Praktika) am LS mit aufgebaut, Methoden etabliert, Studenten intensiv betreut; beim Umzug ganze Labore/Einrichtungen geplant, maßgeblich zum guten Ranking der Lehre beigetragen. 2013 waren alle Befristungsgründe ausgereizt – kein Dank, keine Verabschiedung … Arbeitsamt.“

„Äußerungen von Vorgesetzten im Institutsrat zu Beschwerden aus dem Mittelbau: Es sei eine Ehre, für eine Exzellenzuniversität zu arbeiten, da könne man an Bezahlung und Planungssicherheit auch Abstriche vornehmen. Wenn sie ihre Arbeit nach der Tätigkeitsbeschreibung ausüben würden (30% Lehre, 30% Lehrstuhlforschung, 30% Arbeit an eigener Qualifikation, 10% Selbstverwaltung), würde hier alles zusammenbrechen.“

„Familienfreundlichkeit der Universität: Trotz 4 Kinder während der Zeit der Habilitation wurde mir mitgeteilt, dass die Familienkomponente des WissZeitVG bei mir nicht angewendet werden kann. Sie gilt nur bei Dreifacbelastung (Qualifizierung, Lehre und Kinder). Da ich trotz der Kinder in den vorgesehenen 6 Jahren mit der Habilitation fertig geworden bin, kann ich nach Vertragsende nicht die zwei Jahre pro Kind in Anspruch nehmen, weil ja eine Belastung (Habilitation) wegfällt. D.h. wenn frau alles richtig macht, gereicht es ihr zum Nachteil.“

 

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